Interview

Im Gespräch mit der Galeristin Sophia Vonier

Zur Person: 

Die Montafonerin Sophia Vonier (geb.1989) lebt schon seit Jahren in Salzburg und hat hier nach ihrem Studium der Kunstgeschichte und mehreren Jahren Erfahrung in der Kunstwelt 2019 ihre eigene Galerie www.galerievonier.com eröffnet. Mit einem Schwerpunkt auf österreichischer und internationaler zeitgenössischer Kunst präsentiert sie Ausstellungen von aufstrebenden und etablierten Kunstschaffenden, wobei ihr dabei besonders die Kunst von jungen Künstlerinnen am Herzen liegt. 

Sophia, was macht für dich Schloss Amberg als „Kunstort“ aus? Wie eignen sich aus deiner Sicht die Räumlichkeiten für Kunstausstellungen?

Als ich das erste Mal die Räumlichkeiten betreten habe, war ich überrascht, wie hell und freundlich die Räume sind. Ganz und gar nicht wie man sich sonst feuchte, beklemmende und dunkle Räume einer Burg vorstellt. Die Räume sind ein interessantes Wechselspiel aus Alt und Neu, aus historischen Elementen und spannenden Überbleibsel als Art Zeitzeugen aus unterschiedlichen Nutzungen, wie z.B. die poppig neu bezogenen Sitzmöbel aus den Pensionszeiten der 60er.  

Die Räume sind auch eher schlicht und zurückhaltend und ganz und gar nicht protzig, opulent dekoriert oder etwa kitschig, wie man sich sonst vielleicht ein Schloss von innen vorstellt. Die rauen, weißen Wände mit eigens für die Kunstausstellungen konzipiertem Aufhänge- und Beleuchtungskonzept eignen sich ideal zum Präsentieren von Kunst. 

Der 3.OG (Maximiliansaal + Galerie) mit seinen über 3m hohen Räumen eignet sich hervorragend für Großformate oder um den Fokus zentral auf ein bestimmtes Ausstellungsstück zu richten, während der Gang und die zwei kleineren Räume im 1.OG besonders zum gemütlichen Verweilen und genauerem Betrachten kleinerer Werke einladen.

Der Blick nach draußen auf die Natur und das Spiel aus Licht und Schatten, das durch die Fenster fällt, beleuchtet die Kunstwerke auf eine einzigartige Weise. Der Schlossgarten und die umliegende Wiese eignen sich auch ideal für Skulpturen.

„Spannend könnte es bestimmt auch sein, verschiedene Künstler oder unterschiedliche Themen bewusst auf den unterschiedlichen Stockwerken zu zeigen.“ 

Inwiefern ähnelt/unterscheidet sich Schloss Amberg im Vergleich zu einer klassischen Kunstgalerie? Was ist das Besondere für den Besucher?

„Im Wesentlichen unterscheidet sich Schloss Amberg von einer Galerie im klassischen Sinne, mit speziell für Ausstellungen entworfenen Räume, ganz klar durch den emotionalen Kontext.  

Bei Schloss Amberg handelt es sich um keine neutralen, sterilen Räumlichkeiten, in denen der Fokus rein auf der ausgestellten Kunst und der direkten Interaktion des Besuchers damit liegt. Die umliegende Natur mit Ihren Jahreszeiten sowie das geschichtsträchtige Ambiente und die ausgestellte Kunst beeinflussen sich hier gegenseitig und bieten ein ganz besonderes Besuchererlebnis. Galerien sind vielen Menschen leider unnahbar und fremd und die Hemmschwelle eine Galerie zum ersten Mal zu Betreten ist groß. Auf Schloss Amberg haben Besucher die Möglichkeit Kunst ganz unkompliziert und unvoreingenommen im Rahmen von unterschiedlichen Veranstaltungen zu erleben.